Sportzentrum Mitte

Realisierungswettbewerb 2. Preis 09/2009
Auslober: Stadt Heidelberg
NF: 2.400 qm

Sportzentrum Mitte

Der Neubau der Dreifach-Sporthalle wird als selbstverständlicher Bestandteil des Gesamt-Ensembles Sportzentrum Mitte/Helmholtzgymnasium mit dessen gestaffelten kubischen Baukörpern konzipiert. Der Haupt-Zugang erfolgt über einen kleinen Vorplatz am nord-östlichen Rand des Grundstücks, welcher sich zu dem bestehenden Fußweg hin orientiert. Ein flacher Gebäudeteil verbindet den neuen Haupteingang mit dem vorhandenen Zugang von der Schule aus und nimmt die Nebenräume für beide Sporthallen auf. Die neue Sporthalle dockt von Westen an diese Spange an. Durch Abrücken vom Bestand wird ein geschützter Aussenraum zu den Kunsträumen als „Klassenzimmer ohne Dach“ ausgebildet. Die Rückwand der Sporthalle nach Westen zum Spielplatz hin wird als Kletterwand „bespielt“.

Funktionalität

Die neue Sporthalle wird um ein Geschoss eingegraben. So wird die vorhandene Baugrube nach Abbruch der vorhandenen Umkleiden und deren Unterkellerung genutzt. Auf diese Art und Weise kann die neue Sporthalle großzügig über aufgesetzte Sheds - ein architektonisches Thema, was dem Bestand entlehnt ist - blendungsfrei mit Tageslicht von Norden her versorgt werden und trotzdem mit ihrer Traufhöhe in das Ensemble integriert werden.

Die Umkleiden werden gestapelt und als klassische „Schwarz-Weiss-Anlage“ mit Strassenschuhgang und Turnschuhgang konzipiert. Durch geschossweise gespiegeltes Anordnen der Anlagen liegen die Einheiten funktional jeweils richtig zur Halle und die Strassenschuhgänge können räumlich geschickt durch einläufige Treppen miteinander verbunden werden. Durch Anordnen von Lufträumen und Oberlichtern ist es möglich, auch das Untergeschoss mit Tageslicht zu versorgen. Ein zusätzlicher Sportlereingang zum Vorplatz hin gewährleistet, dass alle drei Einheiten (Alte und Neue Sporthalle, Foyer) sowohl getrennt als auch zusammen genutzt werden können.

Atmosphäre

Das Foyer öffnet sich nach aussen über ein Vordach zum neuen Platz, nach innen großzügig zu den Tribünenplätzen hin. Durch die aufgesetzten Sheds, die nach innen schräg abgehängt werden und bewusst gesetzte Öffnungen (z.B. zum Kunsthof) wirkt die Sporthalle feierlich und einfach zugleich.

Energie

Wichtigstes Kriterium für ein nachhaltiges Energiekonzept ist nicht aufwändige Haustechnik, sondern die Struktur des Gebäudes selbst. Der Entwurf zeichnet sich aus durch kompakte Bauweise und ein somit günstiges A/V-Verhältnis mit geringer oberirdischer Fassadenfläche aus. Über die Sheds kann der Innenraum zum einen mit Tageslicht versorgt werden, zum anderen aber auch natürlich be- und entlüftet werden. Im Sommer kann das Gebäude so über Nacht auskühlen. Im Winter übernimmt eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung die Frischluftversorgung. Nach Möglichkeit wird das Gebäude an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Ansonsten kann bei entsprechenden Bodenverhältnissen die Wärme aus dem Erdreich gewonnen werden. Die Wärmeverteilung erfolgt als Niedertemperatur-Flächenheizung mittels Fussbodenheizung unterhalb des Schwingbodens.


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